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Film und Macht

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Durch seine revolutionären Filme in den 1920er Jahren erlangte der Regisseur Sergej M. Eisenstein Weltruhm. Seine umfangreichen Überlegungen zur Kunsttheorie, die er seit Beginn der 1930er Jahre anstellte, waren dagegen bis dato weitgehend unbekannt: Eisenstein ging es um die Wirkungsmacht der Kunst und damit auch um die Massenwirksamkeit des Mediums Film. Kunst und Kultur der Naturvölker wurden ihm dabei zu einer wichtigen Quelle; aber auch Psychologie und Psychoanalyse, Ethnologie, Kunstgeschichte sowie religiöse Mystik befruchteten Eisensteins kunsttheoretisches und künstlerisches Schaffen, das mit den politischen Verhältnissen der stalinistischen Sowjetunion zunehmend in Konflikt geriet. Die vorliegende Studie analysiert das ästhetische Konzept Eisensteins und greift dabei auf eine Vielzahl bislang unveröffentlichter Schriften und Zeichnungen Eisensteins zurück, die in Moskauer Archiven eingesehen werden konnten. Die Autorin zeigt die Brisanz der Forschungen Eisensteins auf und legt die Abhängigkeitsstrukturen von Kunst und Politik im Stalinismus offen. Neben den vollendeten Filmen wie ALEKSANDR NEVSKIJ oder IVAN DER SCHRECKLICHE werden auch die unvollendet gebliebenen Projekte im kultur- und geistesgeschichtlichen Kontext ihrer Zeit untersucht. Dabei wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit der Macht nicht nur als ein Motor des künstlerischen Schaffens Eisensteins anzusehen ist, sondern auch die Herausbildung einer Ästhetik bestimmte, die in vieler Hinsicht als paradigmatisch für die Kunst der Epoche angesehen werden muss. Dies führt zu einer Neubewertung Eisensteins als Kunsttheoretiker und Künstler. Archivnachweise, spezifische Filmo- und Bibliographien sowie ein Personen- und Sachregister reflektieren im umfangreichen Anhang abschließend Eisensteins ästhetisches Universum. --- „Diese Studie kann man nur loben. Eine enorme Arbeitsleistung. Die Autorin hat sich auf beeindruckende Weise Zugang zu den unveröffentlichten Quellen verschafft. Sie hat den Urwald eines der komplexesten Publikationsprojekte gelichtet, gewaltige Mengen von Material und Literatur verarbeitet. Und sie serviert dies alles dem Leser auf dem Silbertablett: klare Analyse, erschöpfende Darstellung mit präzisen Belegen, umfangreiche Archivnachweise, Biblio- und Filmographien, Register.“ (Schnitt, Köln) „The argument is very clearly structured and lucidly presented, despite the enormous complexity of the task in hand. [.] The sources are comprehensively laid out in an extensive bibliography and fully discussed in the main text of the book. Given the high quality of Bohn's work it is a great pity that it will probably never be accessible to the non-German-speaking English-language reader. [.] Nonetheless, for those fortunate enough to read German, Bohn has made a major and enduring contribution to the Eisenstein literature.“ (Slavonic and East European Review, London)

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2003, paperback

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