Malerei
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Malerei im fast schon klassischen Sinn ist es allemal - aber erst auf den zweiten Blick. Der erste gilt den Motiven, die Cornelius Völkers Leinwände in Übergröße beherrschen: Männer oder Frauen, die sich den Pullover über den Kopf ziehen, Mädchen mit Handtaschen auf dem Rücken oder vor dem Bauch, immer im Ausschnitt gesehen, Arm- und Beinhaltungen in den unterschiedlichsten Variationen, eher ungelenk wirkende kleine Ballerinen, Schwimmer und Schoßhündchen, Badeschlappen, riesige Tafeln Schokolade, Teebeutel, Zigarettenasche... Die Trivialität der Sujets steht bei Völkers Bilderserien zweifellos in der Tradition der Pop Art, die malerische Umsetzung nicht. Bei näherem Hinsehen entwickeln Farbauftrag und Pinselstrich ein geradezu physisches Eigenleben, das die Motive zu dominieren beginnt. Farbe in allen denkbaren Zuständen - pastos, glatt, mehrfach geschichtet, verrührt, cremig oder zentimeterdick aufgetragen - schafft erst die Formen dessen, was schließlich als Bildinhalt sichtbar wird, ob Mensch, Tier oder Ding. Malerei um der Malerei willen, vorgeführt an belanglosen, beliebigen Sujets? Mehr als das: ein virtuoses -und dabei intelligentes, oft auch ironisches - Spiel mit der Dialektik des Trivialen und Erhabenen.