Die Interaktionstheorie: Steigende Komplexität durch Vermehrungsprozesse
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Die moderne Biologie fördert auf experimentelle Weise eine gewaltige, immer weiter ansteigende Anzahl neuer Fakten und beschreibender Informationen über die belebte Natur zu Tage. Als jüngstes Beispiel hierfür steht die Entschlüsselung des kompletten menschlichen Genoms. Dennoch gibt es trotz dieser beeindruckenden Erfolge auf die fundamentalen Fragen der Biologie Was ist Leben? und Warum entwickelt es sich zu Strukturen zunehmender Komplexität? nach wie vor keine befriedigende Antwort. Die in dem Buch von Michael Ruf vorgestellte Interaktionstheorie basiert auf der Annahme, daß dies nicht daran liegt, daß das entscheidende, diese Antworten liefernde Experiment noch nicht gemacht wurde. Es wird vielmehr angenommen, daß dies grundlegende konzeptionelle Ursachen hat und die Fragen letztlich nur durch einen radikal neuen Erklärungsansatz zu beantworten sind. Die Interaktionstheorie setzt sich somit zur Aufgabe, die verfügbaren Fakten und Tatsachen aus der belebten Natur in einer radikal neuen Weise zu ordnen und miteinander in Beziehung zu setzen, um dadurch neue grundlegende Prinzipien sichtbar und verständlich zu machen. In vorliegendem Buch werden somit keine sich aus neuartigen Experimenten ergebende Fakten präsentiert, sondern bereits Vorhandenes wird neu gewichtet und in einen neuen, erklärenden Zusammenhang gebracht. Die Theorie beschränkt sich dabei nicht auf die biologische Evolution, sondern beschäftigt sich ganz grundsätzlich mit dem Phänomen einer sich selbst organisierenden Komplexitätszunahme. Aus diesem Grund betrachtet sie nicht nur die Fortpflanzung von Organismen, sondern ganz allgemein die Vermehrung von Strukturen jeglicher Art. Im Ergebnis wird es möglich, Ursache und Mechanismus steigender Komplexität durch Vermehrungsprozesse zu erklären und damit die Frage Was ist Leben? zu beantworten.