Kostenmanagement in den öffentlichen Unternehmen

Seit Jahren befindet sich der öffentliche Sektor in einem beachtlichen Umbruch. Dementsprechend rege wird die von der EU gewollte Wettbewerbszunahme von den Akteuren vieler öffentlicher Sektoren diskutiert und an den Stellen, an welchen sie selbst betroffen sind, weitgehend abgelehnt. Trotz dieser Zurückweisung sind die betroffenen Unternehmen aufgerufen, sich der Herausforderung in geeigneter Weise zu stellen. Eine Möglichkeit dieses zu tun, ist, sich mit den modernen betriebswirtschaftlichen Konzeptionen, wie dem Kostenmanagement, welches ursprünglich für den erwerbswirtschaftlichen Bereich entwickelt wurde, auseinander zu setzen. An diesem Punkt setzt die Arbeit von Michael Bergmann an. Der Autor beschreibt zunächst den Entwicklungsstand des Kostenmanagements, wie es in den privaten Unternehmen idealtypisch angewendet wird, und formuliert auf dieser Basis sodann die Anforderungen, wie sie für die öffentlichen Unternehmen Gültigkeit haben. Da die Anforderungen an ein solches Konzept sehr unterschiedlich sein können, sind branchenspezifische Lösungen gefordert. Anhand von statistischen Daten wird exemplarisch für den öffentlichen Sektor der Stand in den öffentlichen Nahverkehrsunternehmen aufgezeigt, die einen Bedarf nach einem Kostenmanagement erkennen lassen. Zudem wurde durch diese „statistische Vorarbeit“ eine wertvolle Basis für die empirische Untersuchung gewonnen, welche die Grundlage für das im Rahmen der Arbeit konzipierte Kostenmanagementmodell ist. Erstmalig liegt damit ein branchenspezifischer Lösungsansatz des Kostenmanagements vor, der sich konsequent am für öffentliche Unternehmen typischen Dienstleistungsprozess orientiert und unter Beachtung der Besonderheiten des öffentlichen Sektors deren Problemfelder aufgreift, einer betriebswirtschaftlichen Lösung zuführt und die dafür eingesetzten Instrumente in einem geschlossenen Ansatz miteinander verbindet. Durch die gut nachvollziehbare Vorgehensweise der Modellkonzeption bildet die vorliegende Arbeit eine wertvolle Basis für jenen Zweig der Wissenschaften, der sich mit dem Themenkomplex der Non-Profit-Organisationen beschäftigt. Darüber hinaus ist die Arbeit aber auch ein wichtiger Impulsgeber für den nach neuen Lösungen suchenden Praktiker im öffentlichen Unternehmen.