Erweiterte Spatendiagnose
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Um die Auswirkungen der Bewirtschaftung auf das komplexe System Boden beurteilen zu können, müssen Untersuchungsmethoden in der Lage sein, sowohl einen umfassenden Eindruck des Gesamtzustands zu vermitteln, als auch genaue Ergebnisse zu Einzelparametern zu liefern. Die Internationale Gesellschaft für Bodenschutz (ISCO) fordert zudem den Einbezug bäuerlichen Wissens in Forschungsansätze und erklärt den Bedarf an einfachen und anpassungsfähigen Untersuchungsmethoden. Aus diesen Gründen wurde die von J. GÖRBING um 1930 entwickelte Spatendiagnose zur komplexen Beurteilung des Bodenzustandes vor allem in den Teilbereichen Gefügebeurteilung, Aggregatmorphologie und -stabilität weiterentwickelt und erprobt. Über eine Verbesserung der Gefügebonitur und des Aggregatstabilitätstests hinaus wurden Vorschläge für die Berücksichtigung unterschiedlicher Böden (Lehm-, Sand- und Tonböden) bei Gefügebonitur und Aggregatstabilitätstest sowie für eine Wurzelbonitur entwickelt. Die Erweiterte Spatendiagnose kann in ihrer weiterentwickelten und erstmals erprobten Version gemäß den Anforderungen der ISCO einen Beitrag dazu leisten, wissenschaftlich und dennoch praxisnah Entscheidungsfindungen bezüglich ressourcenschonender Bewirtschaftungssysteme und -maßnahmen zu erleichtern. Sie bietet besondere Vorteile in Projekten, wo Untersuchungen mit hohem technologischem Aufwand nicht finanzierbar oder nicht durchführbar sind.