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Der Geruchssinn ist der älteste Sinn und spielt eine zentrale Rolle in vielen Lebensregulationsmechanismen. Während er im Tierreich Instinkte steuert, wird beim Menschen die hedonische Komponente des Geruchs bewusst. Die emotionale Kraft olfaktorischer Wahrnehmung prägte Kulturen seit dem Altertum, wobei Düfte als heilig galten. In der ägyptischen Mythologie lehrte der Gott Toth die Priester die Kunst der Parfümherstellung, deren Kreationen lange Zeit nur Göttern und Königinnen vorbehalten waren. Dichter und Denker aller Zeiten, insbesondere im 19. Jahrhundert, ließen sich von Gerüchen inspirieren; Werke von Beaudelaire, Flaubert und Proust zeugen davon. Seit der Klonierung von Geruchsrezeptoren durch Linda Buck und Richard Axel im Jahr 1991 gibt es eine molekularbiologische Grundlage für die Olfaktion. Diese Entdeckung führte zu Fortschritten in der Geruchswahrnehmung, indem spezifische Rezeptorproteine lokalisiert und chemosensorische Signale verfolgt werden konnten. Mithilfe der Kernspintomographie werden die Beziehungen zwischen Geruch, Erinnerung und Emotionen untersucht. Das aktivierte limbische System wird nicht mehr nur metaphorisch betrachtet, sondern zeigt die Gehirnaktivitäten während des Geruchsvorgangs. Zudem ist der Geruch genetisch determiniert und spielt eine entscheidende Rolle bei der Partnerwahl, wobei er das sexuelle Verhalten beeinflusst.
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Düfte, Günther Ohloff
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- 2004
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- (Hardcover)
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