Das Velodrom der Narren
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Urkomische Helden- und Missetaten Er weiß einfach gut zu unterhalten, dieser Les Woodland, dem es einst mit einem nicht ganz ernst gemeinten Artikel gelang, die große Tour de France zu einem Abstecher ins englische Plymouth zu locken. Seit Jahrzehnten als Autor zahlreicher Radsportmagazine diesseits und jenseits des Atlantiks erfolgreich, hat er sich nun an die Aufgabe gewagt, die 50 verrücktesten Radsportgeschichten zusammen- und in launiger Manier vorzutragen. Unbekannte Anekdoten aus allen Jahrzehnten, seitdem Männer und Frauen um die Wette radeln. Unglaubliche Pannen und Missgeschicke. Zum Schreien komische Helden- und Missetaten: Der Franzose, der um weniger als eine Reifenbreite verliert. Der Domestike, der zur Siegerehrung schreitet, als warte die Guillotine auf ihn. Der um hundert Meter verpasste 1000-Meilen-Rekord. Der US-Boy, der grässliche Initiationsriten zu durchstehen hat, um Aufnahme in einer italienischen Sprinter-Equipe zu finden. Der Radsport mag die Landstraßen und Gebirgspässe der Welt regelmäßig als Bühne für beeindruckende Dramen nutzen. Doch noch öfter schreibt er mit Wollust wahre Grotesken, um die Menschen schmunzeln, vergnügt glucksen, lauthals lachen oder einfach den Kopf schütteln zu lassen. Schließlich sind Radprofis nun einmal permanent auf Achse. Das Peloton gleicht durchaus einer Horde etwas in die Jahre gekommener Pennäler auf Klassenausflug. Und solche Anlässe reizen die Jugend ja seit jeher zu allerlei Schabernack. Radrennen führen über Wege, die sonst oft das ganze Jahr über aus gutem Grund kaum befahren werden. Da liegt es in der Natur der Sache, dass den von Leid und Kopfsteinpflaster geplagtten Protagonisten manch deftiges Missgeschick widerfährt. Und dann trägt dieser Sport ja auch noch ziemlich unmenschliche Charakterzüge: Wer so viel einstecken muss, wer derart zu leiden hat, wie ein Radprofi in mehrwöchigen Landesrundfahrten, der nimmt sich gern auch alles Recht der Welt, ordentlich auszuteilen. Mit „Das Velodrom der Narren“ feiert Les Woodland das besondere komödiantische Talent des Radsports, mit dem er wohl alle anderen Sportarten in den Schatten stellt. Und mit Bravour gelingt Woodland der Spagat: Mit Wonne er erhebt mitunter den Spottgesang auf den Fall großmäuliger Unsympathen. Vor allem aber singt er das Loblied auf die von Leben und Konkurrenz gestraften Verlierer und den ungebrochenen Heldenmut der ewigen Pechvögel. So erweist sich „Das Velodrom der Narren“ als perfektes Geschenk für all jene Radsportfreunde, die ihre große Passion nicht immer bierernst nehmen.
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