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"Was ich im Gedächtnis ertrage"

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Uwe Johnsons literarisches Werk entfaltet seit seinen Anfängen ein eindrucksvolles mnemologisches Programm. Die Studie von Ulrich Krellner vollzieht diese Entwicklung anhand der vier wichtigsten Romane Johnsons werkgenetisch nach, sodaß Johnsons Poetik des Erinnerns nicht allein von außen beschrieben, sondern gleichsam von innen her rekonstruiert wird. Nachgewiesen wird dabei in einem ersten Schritt die narrative Kohärenz und ästhetische Geschlossenheit der frühen Romane Johnsons, die oft des Formalismus verdächtigt worden sind. Im Übergang zu den Jahrestagen gewinnt nach den Befunden dieser Studie die Psychologisierung des Erinnerungskonzepts zentrale Bedeutung. Johnsons opus magnum stellt sich demzufolge in einem doppelten Licht dar: In Gang gesetzt durch ein individuelles Erinnerungsdrama der Protagonistin Gesine, erweisen sich die Jahrestage durch das im kalendarischen Erzählen aufbewahrte kulturelle Gedächtnis als großangelegter literarischer Nekrolog auf die Verbrechen, Utopien und gescheiterten Aufbrüche des 20. Jahrhunderts.

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"Was ich im Gedächtnis ertrage", Ulrich Krellner

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Released
2003
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