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Die europäische Hexenverfolgung wurde bereits umfassend behandelt, doch entscheidende Fragen bleiben unbeantwortet. Seit den 1970er Jahren wird zunehmend klar, dass die Anfänge der Verfolgung um den Genfersee zwischen 1380 und 1440 zu finden sind. In den letzten 15 Jahren rückten nicht nur die frühen Prozesse in Lausanne in den Fokus, sondern auch angrenzende Regionen wie Wallis, Neuenburg, Freiburg und Basel. Eine bedeutende Lücke stellt jedoch die Region südlich des Alpenkamms dar, die durch die Arbeit von Niklaus Schatzmann geschlossen wird. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung von Hexenprozessen in Faido zwischen 1432 und 1459. Diese Verfolgungswelle hat überregionale Bedeutung, da die Überlieferung von Verhörprotokollen und Zeugenaussagen – ein seltener Glücksfall für frühe Hexenprozesse – Einblicke in die Instrumentalisierung neuer Hexenstereotype für politische Zwecke und deren Integration in die Konfliktkultur der Talbevölkerung bietet. Die Prozesse bilden zudem das vollständigste Quellenkorpus zur mittelalterlichen Hexenverfolgung im norditalienischen Raum. Ihre Analyse ermöglicht zusammen mit spärlichen Quellen aus italienischen Archiven wichtige Erkenntnisse über die Anfänge der Hexenverfolgung südlich des Alpenkamms.
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Verdorrende Bäume und Brote wie Kuhfladen, Niklaus Schatzmann
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- 2003
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