Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle
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Mit dem Buch Jüdisches Leben im mittleren Weserraum zwischen Hehlen und Polle legt der Autor Bernhard Gelderblom ein längst überfälliges Werk zur Geschichte der Juden in den Ortschaften Polle, Ottenstein, Bodenwerder, Hehlen, Halle und Umgebung vor. Von den zahlreichen ehemals in jüdischen Besitz befindlichen oder gar als Betraum oder Synagoge genutzten Gebäuden weiß kaum noch jemand. Bernhard Gelderblom gelingt es, nicht nur diese Wissenslücken zu füllen, sondern auch — soweit es die spärlichen Quellen zuließen — ein lebendiges Bild von den ehemaligen jüdischen Mitbürgern und ihrer spezifischen Situation in Kleinstädten und Dörfern zu zeichnen. Damit liefert der Autor, der mit seinem Buch über das Reichserntedankfest bei Hameln bundesweit für Aufsehen gesorgt hat, wichtige Kapitel der Ortsgeschichten der behandelten Dörfer und Kleinstädte nach. Nach der Vertreibung und Ermordung der jüdischen Mitbürger im Nationalsozialismus wurde das Thema besonders in ländlichen Regionen, wo die Täter, Helfer und Mitläufer allgemein bekannt waren, sehr lange totgeschwiegen. Gleichwohl wäre das Buch Gelderbloms kaum so umfangreich geworden, wenn er nicht durch zahlreiche Zeitzeugengespräche und weitergehende Hinweise von interessierten Bürgern einen wesentlichen Teil seiner Informationen erhalten hätte.