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Slawenburg Raddusch

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Vor mehr als 1000 Jahren beginnt die Geschichte der slawischen Wallburg von Raddusch. Um 880 errichtet, ist sie Teil einer einzigartigen Burgenlandschaft, die sich im späten 9. und 10. Jh. über die Niederlausitz erstreckt. Nahezu 40 Burgen sollen das slawische Stammesgebiet der Lusizi vor der deutschen Eroberung schützen. Die Strategie scheitert, im Jahr 963 erobert Markgraf Gero das Gebiet; die Burg wird aufgelassen und zerfällt. Ihre völlige Zerstörung droht erst viele Jahrhunderte später durch den Braunkohlentagebau Seese-Ost. Seine Ausweitung ist Anlass einer archäologischen Untersuchung, die zwischen 1984 und 1989 im Rahmen eines Forschungsprogramms des ehemaligen Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften der DDR stattfindet. Nach der Wende erreicht der Tagebau das Areal allerdings nicht. Ergebnisse der Ausgrabung bilden den Inhalt der Publikation. Dieser erste Band – ein zweiter ist geplant – widmet sich nicht nur den slawischen Befunden, sondern auch den vorslawischen Besiedlungsspuren aus der jüngsten Bronze-/frühen Eisenzeit sowie Völkerwanderungszeit, die zum Vorschein kamen. Im Mittelpunkt stehen jedoch die mehrfach umgebaute slawische Burg, speziell deren aufwendiger, perfekt konstruierter Befestigungsring, die vier bautechnisch interessanten hölzernen Kastenbrunnen aus dem Innern der Anlage und eine Vielzahl, z. T. spektakulärer Funde. Bau, Umbauten und Reparaturen, die dank der hervorragenden Holzerhaltung auch zeitlich genau fixiert sind, vermitteln dem Leser ein detailliertes Bild der Baugeschichte der Wallburg Raddusch.

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2003

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