Lodovico Dolce als dramatischer Autor im Venedig des 16. Jahrhunderts
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Der Venezianer Lodovico Dolce (1508-1568), Autor, Übersetzer, Kommentator und Herausgeber zahlreicher Texte, die für ein größeres literarisch interessiertes Publikum bestimmt waren, hat für die Nachwelt trotz seines eigenen umfänglichen und vielseitigen Werks nur in einer sehr eingeschränkten Rezeption überlebt. Er gilt als feinsinniger Kunstkritiker und Freund Tizians und Aretins. Als langjähriger Mitarbeiter des Verlagshauses der Gioliti de' Ferrari taucht er überdies in der Forschung zur venezianischen Literatur um die Mitte des Cinquecento und in den Arbeiten über Buchdruck und Verlagswesen immer wieder als wichtige Mittlerfigur auf. Als dramatischer Autor ist Dolce hingegen bis heute nur wenig bekannt und kaum untersucht. Diese Untersuchung unternimmt daher eine Deutung der Komödien und Tragödien Dolces. Sie geht dabei von der Prämisse aus, daß sich Dolces Betätigung als Autor des Theaters nicht in Abgrenzung oder in Konkurrenz zu seiner verlegerischen Tätigkeit vollzogen, sondern innerhalb dieses vorgebenen Rahmens - einer lohnabhängigen und intellektuell konditionierten Tätigkeit für Verleger und Markt - für ein tatsächliches und virtuelles Publikum in dem Versuch, ein vulgärhumanistisches Ideal unter erschwerten Bedingungen zu bewahren, realisiert hat. Diese Vermittlungsleistungen als schöpferisches Emanzipationsbestreben des künstlerisch empfindenden, aber wirtschaftlich abhängigen Autors zu deuten, ist das wesentliche Axiom dieser Untersuchung.
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Lodovico Dolce als dramatischer Autor im Venedig des 16. Jahrhunderts, Anne Begenat-Neuschäfer
- Language
- Released
- 2004
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- Title
- Lodovico Dolce als dramatischer Autor im Venedig des 16. Jahrhunderts
- Language
- German
- Authors
- Anne Begenat-Neuschäfer
- Publisher
- Klostermann
- Released
- 2004
- Format
- Paperback
- ISBN10
- 3465030362
- ISBN13
- 9783465030362
- Series
- Analecta Romanica
- Category
- University and college textbooks
- Description
- Der Venezianer Lodovico Dolce (1508-1568), Autor, Übersetzer, Kommentator und Herausgeber zahlreicher Texte, die für ein größeres literarisch interessiertes Publikum bestimmt waren, hat für die Nachwelt trotz seines eigenen umfänglichen und vielseitigen Werks nur in einer sehr eingeschränkten Rezeption überlebt. Er gilt als feinsinniger Kunstkritiker und Freund Tizians und Aretins. Als langjähriger Mitarbeiter des Verlagshauses der Gioliti de' Ferrari taucht er überdies in der Forschung zur venezianischen Literatur um die Mitte des Cinquecento und in den Arbeiten über Buchdruck und Verlagswesen immer wieder als wichtige Mittlerfigur auf. Als dramatischer Autor ist Dolce hingegen bis heute nur wenig bekannt und kaum untersucht. Diese Untersuchung unternimmt daher eine Deutung der Komödien und Tragödien Dolces. Sie geht dabei von der Prämisse aus, daß sich Dolces Betätigung als Autor des Theaters nicht in Abgrenzung oder in Konkurrenz zu seiner verlegerischen Tätigkeit vollzogen, sondern innerhalb dieses vorgebenen Rahmens - einer lohnabhängigen und intellektuell konditionierten Tätigkeit für Verleger und Markt - für ein tatsächliches und virtuelles Publikum in dem Versuch, ein vulgärhumanistisches Ideal unter erschwerten Bedingungen zu bewahren, realisiert hat. Diese Vermittlungsleistungen als schöpferisches Emanzipationsbestreben des künstlerisch empfindenden, aber wirtschaftlich abhängigen Autors zu deuten, ist das wesentliche Axiom dieser Untersuchung.