"What's that, crazy?"
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Seit Jahrhunderten wird die Weltliteratur von einer Vielzahl verrückter Charaktere unterschiedlichster Spielart bevölkert. Die US-amerikanische Literatur bildet diesbezüglich keine Ausnahme und wartet mit reichhaltigem und vielschichtigem Material auf. Oft genug dient das sogenannte Irrenhaus als geradezu selbstverständlich zugewiesener Raum für diese Charaktere und bestimmt durch seine omnipräsenten Grenzsetzungen - physisch manifeste Mauern, strenge zeitliche und soziale Reglementierung - nachhaltig Struktur der Raum-, Zeit- und Charaktergestaltung im literarischen Werk. Die vorliegende Arbeit geht mit der Untersuchung von John Kennedy Tooles „A Confederacy of Dunces“, Joseph Hellers „Catch-22“, Marilynne Robinsons „Housekeeping“ und Leslie Marmon Silkos „Ceremony“ - US-Bestseller der letzten Jahrzehnte und noch heute nachhaltig in der Kritik beachtet - der Frage nach, inwieweit die mit den Begriffen 'separation' und 'confinement' bezeichneten Grenzsetzungsmechanismen auch dann greifen, wenn sich verrückte Charaktere frei in der Gesellschaft bewegen. Dazu wird zunächst eine Arbeitsdefinition für den Begriff der Verrücktheit erstellt und deren Gültigkeit für alle vier Romane überprüft. In einem zweiten Schritt werden die Aspekte 'separation' und 'confinement' durch eine längsschnittartige Analyse von Raum-, Zeit- und Figurengestaltung literaturwissenschaftlich operationalisiert. Die dafür notwendige Aufsplittung der Werke wird aufgefangen durch den abschließenden vergleichenden wie zusammenfassenden Ausblick und die der Analyse vorgeschaltete detaillierte Einführung in die Einzelwerke, so daß die Untersuchung nicht nur durch fundierte Detailanalysen, sondern auch durch die Vermittlung eines ausgewogenen Gesamtbildes eines jeden Romans gekennzeichnet ist.