Wer war Takeuchi Yoshimis Lu Xun?
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Gegenstand dieses Buches ist das 1944 erschienene „Erstlingswerk“ des einflußreichen japanischen Sinologen und Kritikers Takeuchi Yoshimi über den bis heute als Ikone des kommunistischen China verehrten chinesischen Schriftsteller Lu Xun. Takeuchis jeder unmittelbar politischen Lesart sich widersetzende Interpretation des Lebens und Werkes Lu Xuns hat einen bestimmenden Einfluß auf die japanische Lu-Xun-Forschung der Nachkriegszeit ausgeübt. Zugleich hat das in Form und Inhalt eigenwillige Werk auch jenseits der engeren Fachkreise viele Leser in den Bann geschlagen, wurde mithin als „Denkmal“ und „Monument“ der japanischen Literatur der Kriegszeit gehandelt. Hier wird der Versuch unternommen, das als enigmatisch und unzugänglich geltende Werk in seinen historischen und thematischen Kontext einzubetten und im Ausgang von der Frage nach dem Verhältnis von Form und Inhalt zum Verständnis zu bringen. Vor der Folie der während des Krieges debattierten Idee einer „Überwindung der Moderne“ und der Philosophie Nishida Kitarōs und seiner Schule gelesen soll sich schließlich zeigen, daß der dunkle, rätselhafte Text tatsächlich ein buntschillernder Gegenstand ist, der das intellektuelle Umfeld und die Zeit seiner Entstehung auf eigenwillige Weise reflektiert und bespiegelt.