Metamorphosen der Verführung in der Novellistik der Frühmoderne
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Entschlüsselung der Verführung in Novellen des 19. Jahrhunderts Von je her ist Verführung das zentrale Thema der Novellistik. Während jedoch in der alteuropäischen Novelle, insbesondere bei ihrem Urvater Boccaccio, Verführungsszenen relativ ungeniert ins Wort geSetzt werden konnten, tritt gegen Ende des 18. Jahrhunderts an die Stelle der uncodierten Inszenierungen von Verführungen ein kompliziertes Zeichensystem. Die detektivische Entschlüsselung der Codierung von Intimität und Sexualität, das Aufspüren des für jene Zeit spezifischen Liebescodes ist Gegenstand dieser Untersuchung. Bei der Dechiffrierung des modernen Liebescodes in Einzelinterpretationen geht es nicht nur um erotisch-sexuelle Verführungen, sondern um 'Metamorphosen der Verführung', die sich zwar des erotischen Codes bedienen, in denen das Subjekt aber jeweils zu ganz unterschiedlichen Dingen in Versuchung geführt werden soll: Verführung zum künstlerischen Schöpfungsakt, Verführung zum Treuebruch und Verführung zum Tod.