Unsere Süßwassermuscheln
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Mit den meisten Namen unserer einheimischen Tiergruppen, z. B. Säugetiere, Vögel, Schnecken, Würmer, verbindet auch der Nichtzoologe einen bestimmten Begriff, kaum aber mit dem Wort Muscheln. Sie sind dem Binnenländer fremd, er verwechselt meist die Schalen von Schnecken und Muscheln, und selbst in wissenschaftlichen Büchern kann man die Bezeichnung „Muschelgeld“ lesen, obwohl seine Bestandteile meist Schneckenschalen sind. O. JAEGER hat einmal humorvoll geschildert, wie er als Kind das Geheimnis der Muscheln ergründen wollte. Der Laie erkennt an ihnen kein Vorn und Hinten, Oben und Unten, keinen Kopf und Fuß. Er findet keine Vergleichspunkte zu bekannten Tieren. Aber für jeden Naturfreund sollte auch eine gewisse Kenntnis dieser Gruppe von Weichtieren zur allgemeinen Bildung gehören. Die Muscheln (Bivalvia = Zweischaler) umfassen ca. 20000 lebende Arten, von denen im Süßwasser Mitteleuropas 30 Arten vorkommen. Eine Vorstellung von ihrem Bau und Leben zu vermitteln ist der Zweck dieses Bändchens. Allerdings werden nur die größeren Fluß- und Teichmuscheln, die sog. Najaden, eingehender besprochen, weil sie ohne besondere Mühe gesammelt werden können, leicht lebend zu halten sind und ein gutes Beispiel für die Beziehung zwischen Umwelt und Tier abgeben.