Ein Universalgelehrter verarbeitet das Ende seiner Dynastie
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Wang Yinglin (1223-1296) war einer der gebildetsten Männer in der chinesischen Geschichte. Sein berühmtestes Werk ist die umfangreiche Enzyklopädie Yuhai („Jademeer“) - und es wird ihm nachgesagt, dass er sie Zeichen für Zeichen auswendig beherrschte. In seinen späteren Jahren wurde er Zeitzeuge der allmählichen Eroberung Chinas durch die Mongolen und litt unter der Unfähigkeit des chinesischen Kaiserhofs, Widerstand gegen die mongolische Übermacht zu organisieren. Diese Ereignisse traumatisierten eine ganze Generation von chinesischen Gelehrten und bewogen Wang Yinglin schließlich dazu, sich in innere Emigration zu begeben. Christian Soffel analysiert das vor diesem Hintergrund entstandene Spätwerk Wang Yinglins und zeigt die Verbindungen zwischen Philologie und zeitgeschichtlichen Vorkommnissen auf.