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Die Geschichte des 17./18. Jahrhunderts wurde lange durch die Kategorien des Absolutismus und der Sozialdisziplinierung geprägt. Diese Sichtweise implizierte, dass der absolute Staat über eine passive Gesellschaft herrschte und seine Macht durch einseitige Gesetzgebung und Strafjustiz ausübte. Diese Studie hingegen untersucht die Interaktionen zwischen dem Regierungshandeln und der lokalen Gesellschaft. Es wird analysiert, wie die lokale Gesellschaft in die Vorbereitung der Gesetzgebung eingebunden war, welche Rolle sie bei der Umsetzung von Ordnungen spielte und welche Bedeutung sie in den politischen und administrativen Konzepten der Räte und Beamten hatte. Die Untersuchung der badischen Frevelgerichte im 18. Jahrhundert verdeutlicht den lokalen Bezug, der die staatliche Gesetzgebung und Verwaltung unter dem Aspekt der „guten Policey“ prägte. Die lokale Gesellschaft wurde zum Zentrum eines politischen Konzepts, das die „Verbesserung“ der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lage der Bevölkerung zum Ziel hatte. Dieses Konzept war entscheidend für die Dynamik und Modernisierung der Lebenswelten im Übergang vom Ancien Régime zur industriellen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Dennoch blieben die Grenzen staatlicher Intervention in die lokale Gesellschaft bestehen, da die lokalen Verhältnisse, oft als „Umstände“ bezeichnet, über die Reichweite von Ordnungsnormen entschieden.
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»Gute Policey« und lokale Gesellschaft im Staat des Ancién Regime, André Holenstein
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