Nicht nur Mythen und Märchen
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Afrikanische Literatur - eine wissenschaftliche Disziplin? Umfasst sie nur die Mythen und Märchen dieses für viele immer noch „schwarzen“ Kontinents? Dieser Band zeigt die Vielfältigkeit und Geschichte eines Faches auf, das lange nur als Anhängsel an die Linguistik, Ethnologie, Anglistik oder Romanistik existierte. Mittlerweile ist die Lehre der afrikanischen Literaturen in englischer, französischer und in den indigenen afrikanischen Sprachen an einigen deutschsprachigen Universitäten als eigenes Fach etabliert, das viele Bezüge zu anderen Kulturwissenschaften aufweist. Es ist ein Fach, das zu einem Umdenken über Afrika, seine Menschen und Kulturen herausfordert. Afrikanische Literatur, so die Herausgeberin, sollte als eigene künstlerische Ausdrucksform betrachtet werden, die so unpolitisch, verrückt surreal und fantastisch sein „darf“, wie andere Literaturen der Welt es auch sein können. In den hier versammelten Aufsätzen umreißen Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen, wie sich die wissenschaftliche Beschäftigung mit afrikanischer Literatur entfaltet und welche diversen Inhalte sie zum Gegenstand hat. Es wird dabei sowohl auf die Entstehung der Afrikanistik als Kolonialwissenschaft als auch auf die unterschiedliche Entwicklung des Faches in Ost- und Westdeutschland sowie in Österreich eingegangen. Bei den Beiträgen des Bandes handelt es sich um Polemiken, Wissenschaftsbiographien, Forschungsartikel oder wissenschaftliche Standortbestimmungen. Trotz unterschiedlicher Herangehensweise ist allen Autorinnen und Autoren gemeinsam, dass sie sich über übliche Demarkierungen hinwegsetzen und der Herausforderung einer neuen Disziplin stellen.