Mein Wein aus Österreich

Wer kennt nicht das Bild des düsteren Weinkellers, irgendwo in der Kellergasse? Die Wände schimmernd vom Grauschimmel, die schwarze Kellerkatze wacht auf dem besten Faß des Winzers. Im Hintergrund das Ploppen eines Korken, der aus einer Weinflasche gezogen wird, golden glänzender Wein wird aus bauchigen Kristallgläsern verkostet und spricht die menschlichen Sinne an - die Augen, die Nase und den Gaumen. Der Weingenießer beginnt sich mit seinem Wein zu unterhalten, es wird gerätselt und philosophiert, ist der Wein denn blumig, würzig, fruchtig oder gar herb? Es wird rasch klar, welche vielfältigen Eigenschaften im Wein und dessen Genuß stecken. Wen wundert es daher, daß genau dieses Getränk als eines der ältesten der Menschheit über derart viele Generationen überleben konnte? Wein kann Emotionen und Sinne wecken, Reichtum und Wohlstand bringen, aber auch Status und Wissen verkörpern. Klaus Peter Postmann beschreibt die Weingeschichte Österreichs im 20. Jahrhundert. Die Arbeit schildert die sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Weinwirtschaft sowie die generellen Veränderungen des Weinkonsumenten im Umgang mit Wein. Gerade das 20. Jahrhundert hat die Weinkultur in Österreich verändert wie kein Jahrhundert zuvor. Aufgebaut auf Traditionen war die Weinindustrie über Generationen verleitet, ausschließlich produktionsorientiert zu denken und nicht über den Rand des eigenen Weinfasses hinauszusehen. Aktuelle Entwicklungen haben bewirkt, daß sich diese Industrie in ein dynamisches Geschäft transformiert hat. Wein aus Österreich erfreut sich heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, international einer bisher noch nicht bekannten Beliebtheit.