Sensus communis
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„Gesunder Menschenverstand“ oder „Common sense“ wird heute meist als Gemeinsinn im Hinblick auf die Gesellschaft verstanden, als den einzelnen Mitgliedern einer Gesellschaft gemeinsame Urteilskraft. Seit Aristoteles aber bedeutete „Sensus communis“ auch „(den fünf Sinnen) gemeinsamer Sinn“, d. h. das im einzelnen Menschen auf der Vereinheitlichung der verschiedenen Sinnesempfindungen beruhende synthetische, ganzheitliche Wahrnehmungsvermögen. Nakamura geht in diesem Buch der Frage nach, in welcher Beziehung gesunder Menschenverstand und gemeinsamer Sinn als zwei Seiten desselben Sensus communis zueinander stehen, und zeigt auf, daß viele der Fragen, die gegenwärtig in Humantheorie und Kunst aufgeworfen werden – etwa Fragen der Wahrnehmung, des Körpers, der Identität, der Sprache, der Grundlage von Kritik, Fragen bezüglich Zeit und Raum etc. –, mit dem Problem des gemeinsamen Sinnes zusammenhängen und sich um dieses versammeln.