Der angesehene Patient
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Den Patienten ganzheitlich zu erfassen und zu behandeln hat sich vor allem die Palliativmedizin zur Aufgabe gemacht. Palliativmedizin ist schützende, umsorgende, vor allem subjektive Medizin, die dann im Vordergrund steht, wenn das Leiden des Patienten nicht mehr behandelbar ist und er voraussichtlich in absehbarer Zeit sterben wird. - Aber wie stellt die Palliativmedizin den Patienten in den Mittelpunkt, wie erfasst sie ihn? Auf diese Frage versucht das Buch eine Antwort zu geben: Vor lauter technischen Bildern „übersehen„ die Mediziner ihre Patienten. Der Blick der Mediziner ist geschult an technischen Bildern, deren Patientenferne, Geruch- und Klagelosigkeit und deren Serialität sie in eine künstliche Welt führen, die es ihnen unmöglich macht, die Aura des kranken Patienten, seine Verarbeitung der Krankheit usw. zu erfassen. In Art einer Epikrise werden die Gründe für die „Flut“ der technischen Bilder in der Medizin angegeben. Neben der erwähnten Distanzierung vom Leiden des Patienten sind Forscherdrang, merkantile Vorteile, aber auch Warencharakter, Analogiezauber und Fetischcharakter des Bildes mögliche Gründe. Physiologische und psychophilosophische Aspekte des Sehens in der Medizin werden dargestellt, aus denen der Autor Rückschlüsse für die palliativmedizinische Betreuung der Patienten zieht. Aus dem Inhalt: 1 Einführung 2 Palliativmedizin und die Bilder des Kranken 3 Das Sehen in der Medizin 4 Primäre und sekundäre Bilder des Patienten 5 Epikrise: Gründe für die überbordende Flut technischer Bilder in der Medizin 6 Rückschlüsse für die Palliativmedizin