Religion zwischen Kunst und Politik
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Studien aus der Sicht der Geschichte, Literaturwissenschaft, Altphilologie, Rechtsgeschichte, Kunst- und Musikwissenschaft zum Transfer des Religiösen in Politik, Gesellschaft und Kultur. Das 19. Jahrhundert war eine Phase rapide fortschreitender Modernisierung. Mit dieser Modernisierung ging ein Säkularisierungsprozeß einher, dessen Ausmaß und Tragweite nach jeweiligem Blickwinkel unterschiedlich bewertet werden. In dem Band wird der Zusammenhang zwischen der Säkularisierung und unterschiedlichen Manifestationen von Religion und Religiösität im 19. Jahrhundert untersucht. Es wird nach dem Einfluß und der Bedeutung des Religiösen im 19. Jahrhundert, nach der bleibenden Prägekraft religiöser Deutungssysteme und nach synkretistischen Religionsformen gefragt. Die Instrumentalisierung des Religiösen in Politik und Gesellschaft wird ebenso thematisiert wie der Legitimationsverlust tradierter Religion und deren Verflüchtigung zur Kultur. Es geht um Transferpotentiale vom religiösen in den politischen, sozialen und kulturellen Bereich und um die Frage, auf welche Weise überkommene Traditionsbestände in erneuerter Form konserviert wurden. Dabei werden Asymmetrien und Widersprüche im Säkularisierungsprozeß überaus deutlich. Der Geist der Moderne schuf sich zwar neue Götter, aber der traditionelle Glauben konnte dennoch in einem breite Kreise der Bevölkerung erfassenden Mentalitätswandel eingebunden werden.