Genuszuweisung im DaF-Erwerb
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Kleine Kinder erwerben scheinbar mühelos, was DaF-Lernenden bis in den Fortgeschrittenenbereich hinein große Schwierigkeiten bereitet: die Bestimmung der auf den ersten Blick völlig arbiträr erscheinenden Genuszuordnungen des Deutschen. Zwar ist die Bedeutung zuverlässigen Genuswissens für die zielsprachenkonforme Bildung nahezu jeder verbalen Äußerung unumstritten, dennoch stellt sich angesichts des Lernaufwandes die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis für den DaF-Unterricht. Welche der von der Linguistik ermittelten semantischen und formalen Genusregeln sind angesichts der vielen Ausnahmen relevant? Inwiefern entsprechen diese Regeln überhaupt der psycholinguistischen Realität der Lernenden und sind damit lernbar und lerneffektiv? Und wie steht es schließlich mit der kommunikativen Funktionalität des mühsam erworbenen Genuswissens? Auf der Grundlage einer umfangreichen empirischen Studie mit erwachsenen DaF-Lernenden zeigt dieses Buch die Prinzipien und kognitiven Mechanismen auf, nach denen die Genuszuordnungen bereits in den Anfangsphasen des DaF-Erwerbs etabliert werden, und untersucht den Zusammenhang zwischen Genuswissen und allgemeiner DaF-Kompetenz.