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Wie kann eine Stimmung erzeugt und in visuelle Sprache übersetzt, wie kann sie verstärkt oder verlängert, extrahiert oder abstrahiert werden? Was macht ein Stimmungsbild aus? An welche individuellen oder kollektiven Erinnerungen rührt es? Diesen Fragen hat sich Christine Zufferey in den letzten Jahren verschrieben. Bilder stehen in einem Kommunikationsverhältnis mit der Phantasie und der Einbildungskraft des Betrachters, was in der Folge individuell Erfahrenes oder gesellschaftlich Gebildetes in Form von geistigen Bildern (wieder) hervorbringt. Christine Zufferey versucht Bilder dort einzufangen, wo sie spezifische Stimmungen evozieren. Diese Schnittstelle ist Bestandteil ihrer künstlerischen Sprache, welche sie mit den Mitteln der Fotografie, des Videobildes, der Neonschrift, der Zeichnung oder der raumübergreifenden, installativen Skulptur visualisiert. Eindrücke, Bilder des Besonderen im Alltäglichen und Kippmomente im Wahrnehmungsprozess hält die Künstlerin anhand von fotografischen und zeichnerischen Notizen fest. Für die Ausstellung „view over 6 continents“ entstand daraus eine Reihe neuer Werke. Eine der für die Ausstellung entstandenen, neuen Arbeiten Zuffereys ist eine vierzig Meter lange, malereiartige Wandinstallation, die an urbane Plakatwandreihen erinnert. Die Arbeit vermengt Elemente der Malerei mit Materialien aus dem Aussenraum. Über eine orangefarbene Plakatschicht tapeziert die Künstlerin ein auf Stadtstreifzügen gefundenes und von ihr fotografisch festgehaltenes Motiv eines präparierten, aus mehreren tierischen Körper-Elementen kreierten Fabelwesens: zwischen Hase und Vogel, Nagetier und Stofftier - eine eindeutige Zuordnung schlägt fehl. Mit pinselstrichartigen, grossen Gesten reisst die Künstlerin im nächsten Schritt mancherorts die affichierten Schichten wieder auf und bringt das darunter liegende Orange zum Leuchten. Die letzte Ebene von über die Plakatwand verteilten Holzschindeln bricht den Malereiprozess und rückt die installative Komponente in den Vordergrund. Holzschindeln, welche Dächer oder Aussenmauern vor Regen schützen, verbinden sich in Zufferey Werk mit Plakaten, deren Botschaften den Betrachter im Aussenraum, ungeachtet jeder Witterung, erreichen sollen. Unterstützt von Verrückungen gewohnter Materialplatzierungen und einer tief gehängten Reihe von Neonleuchten, welche den schlauchartigen Raumeindruck brechen, unterbindet die Künstlerin gewohnte Lese- und Sehweisen; sie schafft Raum für Sensibilisierungen und neue Wahrnehmungen. Auch die Arbeit „abgeholztes Terrain“, eine Sitzecke mit Baumstämmen, um die sich im Laufe der Ausstellungsdauer Zeitungen und Zeitschriften anhäufen, ruft atavistische Erinnerungsmomente hervor: von gemeinsamen Mahlzeiten am Lagerfeuer, über erzählte Geschichten bis hin zum zeitgenössischen Longin reichen die assoziativen Lesemöglichkeiten des räumlichen Bildes.

Parameters

ISBN
9783796520549
Publisher
Schwabe

Categories

Book variant

2003, paperback

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