Professionalisierung der Lehrerbildung
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Mit dem neuen Jahrtausend, mit PISA und IGLU, mit Evaluation von Lehre und Forschung der universitären Lehrerbildung, mit Bologna und gravierendem Lehrermangel in einzelnen Fächern ist auch die Lehrer- und Lehrerinnenbildung wieder zum Gegenstand kontroverser Auseinandersetzungen geworden. Sie befindet sich dabei offensichtlich in der unbequemen Position zwischen allen Stühlen. Expertenrunden, Evaluatoren und wissenschaftliche Kommissionen bestätigen ihr unzureichende Qualifikation und Effektivität, die Medien und die Öffentlichkeit sehen in ihr eine der wesentlichen Ursachen für das schlechte Abschneiden bei internationalen Leistungsvergleichsuntersuchungen, und die durch den gravierenden Lehrermangel unter Druck geratene Politik erwartet von ihr die schnelle Bereitstellung von Lehrpersonen. Trotz dieses unterschiedlichen (Des-)Interesses an der Lehrerbildung besteht über die Notwendigkeit einer Reform der Lehrerbildung nicht nur Einigkeit, sondern wer die Entwicklung der letzten Jahre beobachtet, kann feststellen, dass sich die Lehrerbildung längst in einer Phase des Wandels befindet. Aber ist sie auf dem richtigen Weg? Fehlen für eine umfassende und wissenschaftlich begründete Reform der Lehrerbildung nicht noch die ent-scheidenden Antworten? Wir wissen bisher – empirisch abgesichert – wenig darüber, mit welcher Wirkung, Intensität und Nachhaltigkeit Lehren und Lernen an der Hochschule gelingt und welche Elemente der bisherigen nationalen und internationalen Lehrerbildungskonzepte sich als effektiv, wirksam, nachhaltig erweisen. Auch auf die Fragen nach dem Zusammenhang zwischen der Lehrerbildung und den Lernleistungen in der Schule oder nach der Relevanz der Praxisanteile für die Professionalisierung der Lehrerausbildung gibt es bisher kaum verlässliche Antworten. In diesem Band werden Konzepte und Erfahrungen aus internationaler Perspektive referiert.