Spiritualität, Leidenschaft und obszöne Provokation
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Hilda Hilst (geboren 1930) ist eine der wichtigsten Autorinnen der brasilianischen Literatur. Ihr Werk (1950-1997) umfasst Lyrik, Drama und eine radikal traditionelle Erzählformen sprengende Prosa. Ihre provokante obszöne Trilogie (1990-1992) wird häufig als Bruch mit der existentiellen Suche und spirituellen Sehnsucht ihrer literarischen Alter-Egos empfunden. Die Arbeit sieht jedoch metaphysische wie Obszönitätsobsessionen als Pole eines Textkorpus, dessen Einheit in der Dialektik dieser scheinbaren Antagonismen deutlich wird. Close reading und transtextuelle Spuren führen zu einer weiblichen Poetik der Leidenschaft, die Komik bis Blasphemie als Befreiung vom körperlichen wie transzendenten Eros verständlich macht.