International Workshop on Engineering Geology and Environmental Planning
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Am 10. und 11. Oktober 2000 hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gemeinsam mit der International Association for Engineering Geology and the Environment (IAEG), der UNESCO-Earth Science Division und der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) einen Internationalen Workshop on Engineering Geology and Environmental Planning veranstaltet. Unter dem Thema -Ingenieurgeologie und Umweltplanung- sollte aufgezeigt werden, welche Lösungen Ingenieurgeologen und Geoingenieure zu den Forderungen der Agenda 21 bereitstellen und schon umsetzen. Zu der Veranstaltung waren 55 Teilnehmer aus insgesamt 15 Ländern gekommen. Einige angemeldete Teilnehmer aus den osteuropäischen Staaten konnten leider nicht anreisen. Die ingenieurgeologisch-geotechnischen Fragestellungen des Workshops behandelten: - Endlagerung von Abfällen - Maßnahmen zur Minderung von Georisiken - Rohstoff- und Grundwassermanagement - Ethische Fragen geotechnischen Handelns. Zu den Themen wurden Plenarvorträge gehalten. Außerdem fand eine Posterausstellung statt. Die Referate des ersten Themenblocks befassten sich mit der Notwendigkeit und den Techniken der sicheren Verwahrung von Abfällen, einschließlich radioaktiver Abfälle. An Beispielen zu Hangrutschungen und anderen großen Massenbewegungen wurden im zweiten Themenblock Möglichkeiten der Ingenieurgeologie und Geotechnik zur Vorhersage von Naturkatastrophen bzw. zum Schutz der Bevölkerung aufgezeigt. Rohstoffe, vor allem aber Wasser als der wichtigste Rohstoff, sind lebenswichtige Voraussetzungen für jede Gesellschaft. Die Gewinnung von Rohstoffen und Wasser greift in die natürlichen Gegebenheiten ein. Andererseits können umweltplanerische bzw. -schützerische Vorgaben die Verfügbarkeit der Rohstoffe begrenzen. Dieser Zusammenhang mit dem Generalthema des Workshops veranlasste die Organisatoren, in diesem Jahr das traditionelle internationale Rohstoffsymposium der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe mit dem internationalen Geotechniktreffen zusammenzulegen. Im dritten Themenblock wurden dazu ganzheitliche Betrachtungen zum Materialfluss ausgewählter Rohstoffe dargestellt, die ein integrales Ressourcenmanagement erlauben sollen. Am Beispiel der neuen Europäischen Wasser-Richtlinie (European Water Policy Directive) wurde aufgezeigt, welche hydrogeologischen Arbeiten zukünftig größte Bedeutung haben werden und welche Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit bestehen. Zu den Fragestellungen dieser drei fachlichen Themenblöcke wurden Ingenieurgeologen und Geoingenieure über ihre Fachkompetenz hinaus auch zunehmend mit ethischen Fragen konfrontiert. Die Vorträge zu dem Themenblock „Ethik“ machten in dieser Hinsicht deutlich, dass sowohl bei der Entscheidungsfindung für große geotechnische Projekte, als auch in der Technikfolgeabschätzung und Systemanalyse bereits vorhandener Bauwerke und Technologien den Ingenieurgeologen und Geoingenieuren ein hohes Maß an Verantwortung abverlangt wird. Als Abschlussveranstaltung des Workshops folgte eine offene Diskussionsrunde zur ethischen Dimension ingenieurgeologisch-geotechnischen Handelns. Die lebhafte und angeregte Diskussion über z. B. Verantwortbarkeit und Verantwortlichkeit, über fachliche, soziale und politische Kompetenz, über die Notwendigkeit ganzheitlicher Betrachtungen und vereinfachender Abstraktionen, über Verpflichtung zur nachhaltigen Entwicklung und Umweltschutz, über daraus resultierende Konfliktsituationen und deren Beherrschung zeigte, wie notwendig und befriedigend eine solche Aussprache zwischen Experten empfunden wurde.