Finale Entfernung
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Als global 'menschheitliche', massiv 'nazistische' und ahistorisch 'antisemitische' Katastrophe ist der 'Holocaust' zum Gemeinplatz geworden. Demgegenüber argumentiert Andreas Kunze für die Reintegration der Vernichtung der europäischen Juden in den Erklärungszusammenhang der modernen deutschen Geschichte und Kultur. Seit der Goethezeit war die in Deutschland herrschende Kultur von polarisierten Leitvorstellungen geprägt: Reinheit, Idealismus und Sittlichkeit auf der einen, Schmutz, Materialismus und Unsittlichkeit auf der anderen Seite. Im Kontext dieser 'Kultur der Purität' findet die Vernichtung von Menschen jüdischer Herkunft statt. Die Täter sind 'Reine Männer'. Der Antisemitismus ist ein 'kulturintegrierter Antijudaismus'. Der Holocaust ist die 'Finale Entfernung' von Schmutz, Materialismus und Unsittlichkeit.