Franz Hasil

Franz Hasil war kein gewöhnlicher Fußballer. Er war einer von Österreichs Besten nach dem Ende des 2. Weltkriegs, er stand exemplarisch für den „schlamperten Wiener Ballkünstler“ und er war einer der erfolgreichsten Balltreter der Österreichischen Fußballgeschichte. Mit Feyenoord Rotterdam gewann Hasil 1970 als erster und bis heute einziger Österreicher den Europapokal der Landesmeister sowie den Weltcup, ließ sich bei Rapid Wien und Schalke 04 feiern, galt als einer der technisch besten Spieler der Rapid-Historie. Doch Hasil hatte auch eine andere Seite: Chaotisch, fatalistisch und auch ein bisschen faul. Als er von Rotterdam nach Österreich zurückkehrte, begründete er dies offenherzig mit: „Hier muss ich zweimal am Tag trainieren und in jedem Spiel 90 Minuten rackern. Wenn ich in Österreich zwei gute Spiele mache, kann ich bei drei weiteren auch nichts tun“. Entsprechend genoss Hasil das Leben in vollen Zügen. Einst Besitzer mehrerer Häuser in Kärnten verspielte er sein Vermögen in Spielkasinos, schlägt sich heute mit einer Tabaktrafik in Wien durchs Leben und fungiert als Assistenztrainer bei der Wiener Austria. Anlässlich seines 60. Geburtstags (*28. Juli 1944) spricht Österreichs „entfant terrible“ erstmals in diesem Buch über sich, sein Leben und seine Sicht des Fußballs. Eine lehrreiche und amüsante Zeitreise in den internationalen Fußball der sechziger und siebziger Jahre mit dessen hehren Philosophien und eher wilden Begleiterscheinungen. Interviews mit Freunden, Trainern, Mitspielern und Journalisten sowie ein großer Statistikblock runden das Bild über einen Mann ab, der Fußballgeschichte geschrieben hat - nicht nur in Österreich.