Von der Partei zur Party
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Ob am Tage im Sonnenschein glitzernd oder des Nachts beleuchtet und blinkend, ob pastellfarben oder Grau in Grau - der Berliner Fernsehturm thront monolithisch über der Stadt und begleitet deren Bewohner tagtäglich als erhabenes Wahrzeichen und hervorstechende Orientierungshilfe, als Erinnerung an eine vergangene Ära und Zeichen eines Neuaufbruches. Sandra Siewert, Dirk Berger und Ingo Müller zeigen in diesem Buch erstmalig mehr als 170 verschiedene Gebrauchsgrafiken des Berliner Fernsehturms aus 35 Jahren und veranschaulichen farbenreich die Symbolwirkung eines der bekanntesten Wahrzeichen der Hauptstadt. Die abgebildeten Plakate, Zeitschriften, Tüten, Briefmarken, Logos, Flyer etc. machen vor allem den Wandel von einem oft ideologisch behafteten Symbol der DDR zu einem immer beliebter werdenden Sinnbild des neuen Berlins augenscheinlich: von der „sozialistischen Stadtkrone“ zum Wahrzeichen des wiedervereinten Berlins oder kurz: von der Partei zur Party. Hier findet sich der Ostalgiker und Berlin-Liebhaber genauso wieder wie die Mitte-Szene mit ihrem Interesse für Retrotrends und Grafikdesign, denn das Eigenleben des „Telespargels“ in der Alltagskultur hat viele Gesichter. Der Fernsehturm ermöglicht heute eine - wie auch immer geartete - Erinnerung an die DDR-Vergangenheit und steht gleichzeitig für eine neue symbolische Aufladung bereit, wofür er auch zunehmend genutzt wird. Um die Allgegenwärtigkeit des Fernsehturm im Alltag zu verdeutlichen werden zu den Grafiken kurze Hintergrundinformationen gegeben. Die einzelnen Kapitel beschäftigen sich mit so verschiedenen Themen wie Kinderzeitschriften, den Weltfestspielen der Jugend, der Freundschaft Berlin-Moskau, dem 750-jährigen Bestehen Berlins, der aktuellen Club- und Musikkultur und vielen mehr. Darüber hinaus werden mehrere Interviews päsentiert. In ihnen entwerfen der Geschäftsführer des Fernsehturms Hartmut Wellner, die Grafiker Axel Bertram und Otto Kummert sowie Marten Suhr von der c-base ihre unterschiedlichen Bilder des Fernsehturms. Ferner gibt der Surfpoet Ahne eine Anekdote aus seiner Kindheit zum Besten.