Konstruktion des Phantastischen
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Dieses Buch schließt eine Forschungslücke, indem es Kafkas Frühwerk Beschreibung eines Kampfes zum ersten Mal im Ganzen präzise analysiert. Kafka inszeniert die moderne Krise der Identität in der Persönlichkeitsspaltung eines Ich-Erzählers. Durch die Konstruktion phantastischer Imaginationsräume veranschaulicht er Selbstentfremdung und Realitätsverlust. Einen kulturhistorisch aufschlußreichen Horizont eröffnet Kafka, indem er wichtige psychologische und philosophische Diskurse der Epoche aufgreift und sie mit einem avantgardistischen Erzählverfahren literarisch fruchtbar macht. Erstmals weist die vorliegende Abhandlung auch einen für die Grundstruktur zentralen intertextuellen Bezug nach: Für das moderne Thema der Ich-Dissoziation übernimmt Kafka die Gesamtkonzeption und sogar die komplexe Komposition von E. T. A. Hoffmanns Doppelgänger-Erzählung Die Abenteuer der Sylvester-Nacht. Sie ist das literarische Modell für seine Beschreibung eines Kampfes.