Lucy McKenzie, Brian Eno

Die aus vielfältigen Teilen und Objekten bestehende Publikation erscheint anlässlich der ersten institutionellen Ausstellung von Lucy McKenzie in Deutschland, zu der sie der Neue Aachener Kunstverein eingeladen hat. In Werk und Haltung repräsentiert Lucy McKenzie (geb. 1977 in Glasgow) eine Generation junger Kunst mit großem kunsthistorischen Bewusstsein. Sie setzt gezielte Verweise in die Vergangenheit und erinnert damit an Dekaden künstlerischer Karrieren in Schottland und England, an die Geschichte von Art and Crafts und sozialreformerischer Kunst, angewandte Gestaltung und „Mural Painting“. In ihren bisherigen Produktionen sind vielzählige Referenzen angelegt, welche in Korrespondenz zu eigenen malerischen Arbeiten treten. Lucy McKenzie setzt eine Reflexion fort, die von Künstlerinnen und Künstlern der vorangegangenen Generation begonnen wurde und in ihrem Werk neue Facetten bzw. Erweiterungen erfährt. Hier geht es nicht mehr um Rezeptions- und Wirkungsgeschichte, sondern um künstlerische Intentionsgeschichte. Schwerpunkt sind weniger die bekannten Namen und Bewegungen, sondern vielfach abwegige, außenseiterische bzw. schwierige Positionen, die sich z. B. in explizit politischen, lokal agitatorischen oder soziokulturellen Haltungen begründen. Sie versetzt sich in die Motivationen und Funktionsbereiche ihrer Vorgänger und stellt hiermit letztlich entscheidende Fragen zur heutigen Bedeutung von künstlerischer Arbeit.