Mujeres letradas
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In diesem Band werden fünf Autorinnen vorgestellt, die zu den bedeutendsten Vertreterinnen der zentralamerikanischen Literatur zählen und dennoch, mit Ausnahme von Gioconda Belli, bei uns wenig bekannt sind. In ihren Romanen, Gedichten und Erzählungen lässt sich nachlesen, wie der Transformationsprozess, den die Region in der zweiten Hälfte des XX Jahrhunderts erlebte, die sozialen Beziehungen und insbesondere die Geschlechterverhältnisse erfasste. Wie die fünf Autorinnen auf diesen Transformationsprozess reagieren, welche literarischen Strategien sie anwenden und wie sich diese entwickeln, und wie sie im Diskurs über die sozialen und geschlechtlichen Verhältnisse in den von Konflikten geschüttelten und im Wandel begriffenen Gesellschaften Position beziehen, wird anhand von ausgewählten Texten vor dem Hintergrund biografischer Daten analysiert und diskutiert. In dieser literaturwissenschaftlichen (Re-)Lektüren wird deutlich, wie kreativ und bedeutend der Beitrag der von diesen Frauen geschriebenen Literatur zur modernen Literatur Zentralamerikas der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist und dass sich dieser weder auf das Label „Literatur der Revolution“ noch auf das Label „Frauenliteratur“ reduzieren lässt. Das Buch möchte an das im deutschsprachigen Raum einmal stark gewesene Interesse an Zentralamerika anknüpfen und ein neues Interesse wecken, das zu einer differenzierteren Wahrnehmung der Region, ihrer Literatur und Geschichte führt. Es bietet deshalb Ansatzpunkte für weitere literaturwissenschaftliche Studien zur fragmentierten zentralamerikanischen Moderne und natürlich insbesondere zu der von Frauen geschriebenen Literatur.