Adoleszenzkonflikte in der Schule
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Anknüpfend an die Diskussion um „Gewalt in der Schule“ beschäftigt sich diese Studie mit den Konflikten von Jugendlichen. Denn Gewalt ist häufig erst das auffällige Ergebnis eines Prozesses: einer konflikthaften Entwicklung, einer eskalierten Situation oder eines entgleisten Dialoges zwischen SchülerIn und Bezugspersonen, Institution oder Gesellschaft. Mit einem vielfältigen methodischen Zugang wird untersucht, welche Konflikte Adoleszente in zwei Gesamtschulen unterschiedlichen Reformtyps erleben, dort hinein- und austragen. Diese Arbeit ist im Kontext des Bielefeld-Kasseler Graduiertenkollegs „Schulentwicklung an Reformschulen im Hinblick auf das allgemeine Schulwesen“ enstanden. Die aus Schulbiografien und Klassenporträts gewonnenen Erkenntnisse werden deshalb mit aktuellen schulpädagogischen Konzepten konfrontiert. Die Diskussion einer pädagogisch adäquaten Jugendschule wird interdisziplinär unter der Metapher von „Schule als potential space“ (Möglichkeitsraum, nach D. W. Winnicott) geführt. Die Aufgabe der Schule wird hier in einem Spannungsfeld zwischen den individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen der Jugendlichen und den gesellschaftlich- institutionellen Herausforderungen verstanden. Die abschließend formulierten Perspektiven für die Schulentwicklung zeigen, dass es einfache Lösungen für dieses Problem nicht geben kann.