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Im Mittelpunkt dieser Studie steht die Darstellung von Theater in Romanen, jedoch nicht im Sinne der Bildungsidee, wie sie in Goethes »Wilhelm Meister« zu finden ist. Stattdessen wird das Augenmerk auf die Funktionen des erzählten Theaters gelegt, die aus einer europäischen, vergleichenden Perspektive betrachtet werden. Dieser Ansatz ermöglicht es, ein in der Germanistik oft behandeltes Phänomen neu zu interpretieren und sowohl bekannte als auch weniger bekannte Romane zu beleuchten. Anhand des Themas Theater wird das Verhältnis von Illusionierung und Einspielungsvermögen untersucht: Wie wird Fiktion wahrgenommen und welche Rückschlüsse lassen sich für das Wechselverhältnis zwischen Rezipient und Kunstwerk ziehen? Es werden poetologische Überlegungen angestellt, die die Funktion des Theatersujets im Erzählprozess thematisieren. Zudem trägt die Analyse zur Geschichte und Theorie der ästhetischen Erfahrung in der Moderne bei, insbesondere durch die Wechselwirkung zwischen Bühnenspiel und Publikum sowie zwischen Theater und urbanem Raum. Die untersuchten Romane, die in sechs chronologisch geordneten Hauptkapiteln vorgestellt werden, laden zu einem kunst-, sozial- und mediengeschichtlichen Streifzug durch die europäische Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ein und bieten Einblicke in Wahrnehmungsprozesse, die bis heute relevant sind.
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Erzähltes Theater, Markus Raith
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- Released
- 2004
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