Rotationen, Turbulenzen und Infantilismen
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Als Fortsetzung zur Behandlung von Teilbereichen der Persönlichkeitspsychologie widmet sich der Autor in diesem Buche mannigfachen potentiellen Störungsquellen, wie sie im Verlaufe der Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit immer wieder entstehen. Er beschreibt die Syndrome, zeigt auf, welche Symptome sich auf ihrer Basis herauszubilden vermögen. Er erläutert aber auch, warum sie oft gar nicht auffallen, wie sie im Zuge der Resultantenbildung scheinbar untergehen und nur in besonderen Situationen wieder - wie aus dem Nichts - hervortreten. Und so wird dann eine detaillierte Analyse als Voraussetzung zur Beseitigung solcher Syndrome unerläßlich. Die dazu erforderlichen Mittel stellt der Autor gesondert auf Diskette bereit. In diesem Zusammenhang zeigt er zudem auf, daß eine solche Analyse ebenso wie die medizinische Untersuchung zum Ausschluß organischer Schäden bzw. ihrer Lokalisation Voraussetzung jeder Therapie sein sollte, denn es ist nicht ungefährlich Gehemmtheiten ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen aufzulösen, wenn im Hintergrunde Atavismen lauern und dann psychotische Prozesse akut werden. Außerdem setzt eine Erfolgskontrolle voraus, daß man die Eingangswerte kennt. Methodisch plädiert der Autor dabei für einen Syndromabbau und gleichzeitig für ein verhaltenstherapeutisches Umlernen im Bereiche der Symptomgestalten, denn mit dem Beseitigen der Syndrome sind erworbene Verhaltensgestalten ebensowenig gelöscht wie mit ihrer Überwindung die ursächlichen Syndrome aufgelöst werden. So endet dann der Streit zwischen Verhaltenstherapie und Einsichtstherapie in der Erkenntnis, daß beide nur zwei Aspekte der Psychotherapie sind, die aber beide bearbeitet werden müssen. Auch hier verfolgt uns der Dualismus des Geschehens.