Die Passion Christi
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Die anhaltende Kontroverse um Mel Gibsons Jesusfilm bewegt sich vor allem um drei Problemfelder: die Gewaltdarstellung, die Zeichnung der jüdischen Gegner Jesu und die Theologie des Films, insbesondere das in ihm vertretene Konzept von Opfer und Sühne. Immer wieder begegnen Fragen wie: Liegt die explizite Darstellung von brutalster Gewalt nicht auf der Linie alter und neuer Passionsdarstellungen in der bildenden Kunst? Steht der Film nicht in einer ehrwürdigen Tradition der Passionsfrömmigkeit - von der mittelalterlichen Kreuzesmystik bis zu Clemens Brentanos „Das Bittere Leiden unseres Herrn Jesus Christus“ nach den Visionen Anna Katharina Emmericks, jenem Buch, das den Regisseur erklärtermaßen entscheidend inspiriert hat? Fällt der dem Film verschiedentlich vorgeworfene Antijudaismus nicht auf die Evangelien als seine Vorlagen zurück? Feiern wir nicht in der Eucharistie eben jenes Opfer, das der Film zwar drastisch, aber grundsätzlich doch in der richtigen Perspektive anvisiert? Ist es nicht der grausame Tod am Kreuz, der uns erlöst hat? In vielerlei Hinsicht sind Theologie und Kunstgeschichte durch den neuen Passionsfilm angefragt. Bei einem Symposiums an der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster, zu dem die Forschungsgruppe „Kulturgeschichte und Theologie des Bildes“ eingeladen hatte, nahmen ausgewiesene Fachvertreter aus der Perspektive ihrer Disziplin Stellung. Der Band enthält Beiträge von Martin Ebner, Andreas Gormans, Reinhard Hoeps, Otto Huber, Thomas Lentes, Thomas Schärtl, Martin Stuflesser, Jürgen Werbick und Reinhold Zwick.