Die literarische und filmische Verarbeitung von Resistenza-Erfahrungen
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Die italienische Resistenza ist ein Mythos. So häufig der Widerstandskampf in Italien gegen die faschistischen Herrscher und die nationalsozialistische Besatzung in historischen Abhandlungen thematisiert wurde, so oft behandelten Schriftsteller und Filmemacher den meist selbst erlebten Widerstand. Das Resultat war nicht immer das gleiche: Zu verschieden waren die Erfahrungen, als dass ein stereotypes Bild der Resistenza entworfen worden wäre. Das vorliegende Buch gibt neben einem geschichtlichen Überblick über Italien im Zweiten Weltkrieg und den Widerstand einen Abriss über die literarische Entwicklung des Landes nach Kriegsende und über die Entstehung des Neorealismus. Vier Romane werden exemplarisch vorgestellt und auf ihre literarische Verarbeitung von Resistenza-Erfahrungen untersucht: Elio Vittorinis Uomini e no (1945), Italo Calvinos Il sentiero dei nidi di ragno (1947), Cesare Paveses La casa in collina (1948) sowie Carlo Cassolas La ragazza di Bube (1960). Nach einer Übersicht der filmischen Entwicklung Italiens in der Nachkriegszeit werden drei Filme dieser Zeit analysiert: Roberto Rossellinis Roma città aperta (1945), Paisà (1946) und Luigi Comencinis Verfilmung von Cassolas La ragazza di Bube (1963). Die literarischen und filmischen Darstellungen des antifaschistischen Widerstandes genießen in der italienischen Gesellschaft noch heute, über 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, eine hohe Aktualität. In Deutschland ist dieses Thema noch weitgehend fremd. Dabei ist besonders der vergleichende Aspekt der kulturellen Verarbeitung von Kriegserfahrungen beider Länder sehr interessant.