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"Öffentlich" und "privat" im Mittelalter

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Dieses Begriffspaar illustriert die forschungspraktische Herausforderung, eine historisch adäquate und international verständliche Beschreibungssprache für Phänomene zu entwickeln, die sich nicht ausschließlich mit gegenwärtigen Begriffen erfassen lassen. Missverständnisse sind unvermeidlich, wenn eine grundlegende Sprachdifferenz nicht erkannt wird: Die lateinischen Begriffe publicus / privatus unterscheiden sich im romanischen Raum vom deutschen Äquivalent, da sie nicht primär die Offenkundigkeit des Öffentlichen und die Intimität des Privaten betonen, sondern Universalität und Partikularität, das Ganze und das Einzelne. Hierbei steht eine mediale Wahrnehmungskategorie einer politisch-sozialen Funktionskategorie gegenüber. Die im frühen 19. Jahrhundert entstandene Bedeutungserweiterung zum Kollektivbegriff "Öffentlichkeit" und die Diskussionen um dessen Realitätsgehalt prägen den Sonderweg der deutschen Wissenschaftssprache. Ein Vergleich zwischen dem aufklärerischen Öffentlichkeitsbegriff und dem alteuropäischen Gemeinsamkeitsbegriff res publica soll ein Gleichgewicht zwischen diesen Traditionen herstellen und der Angst vor terminologischen Anachronismen entgegenwirken. Es wäre unnötig, das weit verbreitete Begriffspaar publicus / privatus in vormodernen Kontexten zu meiden, nur weil moderne Übersetzungen zu falschen Assoziationen mit dem Öffentlichkeitsbegriff der letzten zweihundert Jahre führen könnten.

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"Öffentlich" und "privat" im Mittelalter, Peter von Moos

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2004
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(Paperback)
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