Die Praxis der evangelischen Unterweisung
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In der Geschichte der Evangelischen Religionspädagogik nach dem 2. Weltkrieg kommt der Evangelischen Unterweisung eine wichtige Rolle zu. Meist erfolgt die Auseinandersetzung mit den großen Namen Bohne, Hammelsbeck, Kittel und Rang. Im Zeichen der von Wegenast angestoßenen empirischen Wende in der Religionspädagogik scheint es nun angemessen, verstärkt die Praxis der Evangelischen Unterweisung zu betrachten. Hierbei ist einerseits nach dem konkreten Verlauf von Unterrichtsstunden, nach Unterrichtsmaterialien, Präparierbüchern und deren Benutzung zu fragen. Andererseits interessiert, wie entwicklungspsychologische Überlegungen herangezogen wurden und nach welchen Gesichtspunkten man den vorwiegend biblischen Lehrstoff gliederte und organisierte. Schließlich sind Vorgeschichte dieses Konzeptes in der Zeit des 3. Reiches und organisatorische Konsequenzen danach, z. B. in der Frage nach möglichen Evangelischen Schulen, zu betrachten. Band 3 der Reihe AHRp, hervorgegangen aus einem Akademischen Tag an der Universität Dortmund, geht diesen Aspekten in detaillierten Einzelstudien nach. Der Ertrag für die aktuelle Religionspädagogik liegt darin, dass ersichtlich wird, wie mit heutigen Problemstellungen unter anderen Bedingungen umgegangen wurde: Wie gewinnen die Schüler/innen ein kohärentes religiöses Wissen? Wie können sie sich am Unterricht beteiligen? Wie wird Theologie im Religionsunterricht relevant? Trotz der Zeitdifferenz sind Anregungen für die Gegenwart durchaus möglich.