Über den Zusammenhang von Geruch und Emotion und deren Bedeutung für klinisch-psychologische Störungen des Affektes
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Mit dieser Arbeit soll die Analogie geruchlichen und emotionalen Erlebens so thematisiert werden, dass besonders ihre funktionale Nähe zum Ausdruck kommt. Beweisgebend werden Studien angeführt, die darstellen, dass Affektive mit Geruchswahrnehmungs-Störungen einher gehen. Im Hauptteil der Arbeit werden die neuronalen Grundlagen olfaktorischer und emotionaler Wahrnehmung vorerst grundsätzlich und separat behandelt, um dann Verbindungen zwischen den beiden Wahrnehmungsarten herzuleiten. Die kortikale Organisation der Geruchsverarbeitung wird etwas umfassender beschrieben, als für die hier zu vollzie-hende Theorienbildung notwendig wäre, weil ein entsprechender Überblick z. Z. nicht verfügbar ist. Zudem soll ein Überblick zur Philosophiegeschichte des affektiven Geruchserlebens die historischen Grundlagen für die zentralen Thesen dieser Schrift eröffnen. Erst im Anschluss an diese Überlegungen werden dann die wesentlichen empirischen Arbeiten dieser Studie zur geruchlichen und emotionalen Wahrnehmung bei Patienten mit Major Depression darge-stellt und diskutiert. Dieser Abschnitt wird mit der Besprechung biopsychologischer Modelle zur Genese und Auf-rechterhaltung der Depression beginnen, um so konzeptionelle Verbindungen zu den Geruchs- und Emotionstheorien zu fokussieren. Den inhaltlichen Kapiteln wird ein methodisches vorangestellt, welches in Möglichkeiten und Probleme der chemo-sensorischen Forschungsmethodik einführen soll. Besondere Beachtung findet darin der Zusammenhang von Atmung und geruchlicher Wahrnehmung, welcher auch in einer eigenen vorzustellenden Studie geprüft wurde. Historische Betrachtungen über die Kultur- und Forschungsgeschichte des Geruchs werden in die Arbeit einleiten, um die Bedeu-tung und den Umgang mit Gerüchen im Alltag und in der Wissenschaft geschichtlich zu verankern.