Kunstgeschichte im Nationalsozialismus

Erstmals werden in diesem Band die Forschungsgegenstände und Praxisfelder, Institutionen und Akteure der Kunstgeschichte im Nationalsozialismus miteinander in Beziehung gesetzt. Zwanzig Beiträge widmen sich intensiv dem Spannungsfeld von Fachwissenschaft, individuellen Verhaltensweisen und zeitgeschichtlichem Kontext: War die Kunstgeschichte während des „Dritten Reiches“ ein unpolitisches, weil schöngeistiges Fach? Die Einzelstudien erschließen zum größten Teil bisher unbekannte Dokumente aus zahlreichen Archiven, um diese in die wissenschaftsgeschichtliche Diskussion einzubringen. Auf dieser Grundlage werden Stereotypen der disziplingeschichtlichen Historiographie untersucht, wobei insbesondere die Analyse individueller Karrieremuster ein neues Licht auf die Wiederformierung des Faches nach 1945 wirft. Indem die Autorinnen und Autoren wesentliche Aspekte der Geschichte der Kunstgeschichte im Nationalsozialismus herausarbeiten, können bisherige Vorstellungen hinsichtlich der Strukturen und Mechanismen geisteswissenschaftlicher Arbeit in einer Diktatur revidiert werden. Dieser Band ergänzt und begleitet die gleichnamige Wanderausstellung, die an folgenden Orten gezeigt wird: Bonn, Kunsthistorisches Institut 16.03. bis 29.04.2005 München, Zentralinstitut für Kunstgeschichte 11.05. bis 15.06.05 Tübingen, Museum Schloss Hohentübingen 22.06. bis 30.07.05 Marburg, Universitätsbibliothek 07.08. bis 25.09.05 Karlsruhe, Kunsthistorisches Institut, 05.10. bis 19.11.05 sowie in Hamburg, Staatsbibliothek und Berlin, Humboldt-Universität