Gendered Academia
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Eine erhellende Studie, die Impulse der Gender Studies für die Wissenschaftsgeschichte aufzuzeigen vermag. Auch Wissenschaft hat ein Geschlecht. Die Konsequenzen dieser These untersucht der vorliegende Band am Beispiel der Kulturwissenschaften. Mit dem Zeitraum von 1890 bis 1945 konzentriert er sich auf jene Epoche, in der sich die Universitäten für die Frauen öffnen und sie zum ersten Mal regulär am System Wissenschaft partizipieren lassen. Das Verhältnis von Wissenschaft und Geschlechterdifferenzen kommt dabei in seiner Vielgestaltigkeit in den Blick: Es wird einerseits auf der Ebene des wissenschaftlichen Diskurses, seiner Rhetorik und seiner Epistemologie, analysiert. Andererseits wird die Arbeit einzelner Wissenschaftlerinnen, die innerhalb oder jenseits des universitären Betriebs tätig waren (z. B. Hilma Boreluis, Ricarda Huch, Vernon Lee), vorgestellt. Darüber hinaus wird die Modellierung des Verhältnisses von Wissenschaft und Geschlechterdifferenz in zeitgenössischen literarischen Texten (u. a. von Ibsen und Strindberg) sowie im bereich der Institution Universität beleuchtet. So belegen die fünfzehn internationalen Beiträgen aus ganz verschiedenen Perspektiven, welche Impulse die Gender Studies der Wissenschaftsgeschichte vermitteln können. Aus dem Inhalt: Ben Knights: Reading as a Man: Women and the Rise of English Studies in England Sylvia Mieszkowski: Vernon Lee - Gen(i)us Loci of Academic Periphery Gesa Dane: Ricarda Huchs Romantik und Der Dreißigjährige Krieg Alexandra Tischel: Die Arbeiten der Germanistin Helene Herrmann Barbara Hahn: »Wunderbar artikulierte Herrscherin im Reich des Bewußten«. Ricarda Huch und ihre Zeitgenossen Annegret Heitmann: Die »neue Frau« und die Wissenschaft in skandinavischen Universitätsromanen zwischen 1915 und 1935