Pietismus und Bürgertum
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Im Zentrum der Untersuchung steht die kulturelle Dimension von Religion. Vorgestellt werden Subjektentwurf, Frömmigkeitspraxis und Lebensbewältigung der Frauen, Männer und Kinder des pietistisch geprägten und akademisch gebildeten Bürgertums Altwürttembergs sowie dessen kommunikative Gruppenkultur und Traditionsbildung. Als »Spiritualisierung des Alltags« lässt sich die neue und eigene Kultur dieses Bürgertums auf den Begriff bringen. Erstaunlich viele pietistisch-bürgerliche Kulturtechniken verweisen in säkularisierter Form auf die bürgerliche Kultur der Moderne. Die Untersuchungszeit setzt nach dem Dreißigjährigen Krieg mit der Entstehung pietistischer Frömmigkeit an und führt über das 18. Jahrhundert in die Praxis pietistisch-bürgerlicher Frömmigkeit bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.