Das psychophysische Problem
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Noch immer spielt das Leib-Seele- bzw. psychophysiche Problem eine zwilichtige Rolle im Bereich der Medizin, Psychiatrie und Psychologie. Der Dualismus Körper und Psyche, aber auch die Frage, was primär und was sekundär ist, bleibt umstritten, zumal in neuerer Zeit mehr und mehr das Zentralnervensystem ins Blickfeld gerät. Und auch die Theorie der Triplexität kann kaum eine plausible Erklärung liefern. Vielleicht auch deshalb nicht, weil man sich hier gewissermaßen auf den Boden eines kaum zu entwirrenden Dreikörperproblems begibt. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang, zwischen den Systemen und ihren Steuerungseinheiten zu unterscheiden. Dabei lösen sich dann viele Widersprüche auf, vorausgesetzt, daß man sich einmal näher mit dem Problem der Übergangsfunktionen zwischen dem Physischen und Psychischen in beiden Richtungen beschäftigt. Wesentlich erscheint dann, daß die Steuerung bzw. Teile derselben für beide Systeme, Psyche und Physis, identisch bzw. vereint sind, was allerdings nicht bedeutet, daß deren Impulse von den beiden Systemen gleich interpretiert werden, was dann leicht zu Mißverständnissen führt. Hinzu kommt, daß diese Steuerungsimpulse u. U. individuell unterschiedlich sind, auf jeden Fall aber individuell unterschiedlich interpretiert werden. So kann es dann auch nicht ausbleiben, daß man nur wenige oder kaum generelle Bedeutungen für vom Nervenssystem ausgehende Informationen (Impulse, Signalfolgen) findet und erste Erfolgsmeldungen hierzu in den meisten Fällen bei genauerem Hinsehen immer wieder korrigiert werden müssen. Es sieht fast so aus, als ob hier genetische wie milieubedingte Auswirkungen mitspielen, die übersehen zu haben schon in der Ausdruckspsychologie zu vielen Irrtümern und Mißverständnissen geführt hat. Das bedingt, wie im Text aufgeführt, auch Probleme für die Psychotherapie und Psychosomatik.