Johannes Vermeer, bei der Kupplerin
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Als Johannes Vermeer im Jahre 1556 sein großformatiges Vielfigurenbild „Bei der Kupplerin“ fertigstellte, signierte und vermutlich als erstes Werk seiner Laufbahn auch datierte, war er seit drei Jahren selbständiger Meister der Delfter Lucasgilde. Nach seinen beachtlichen frühen Historienbildern trat mit der „Kupplerin“ überraschend eine andere Bildgattung und eine neue Art des Sehens und Malens in den Mittelpunkt seines Schaffens. Der Katalog beschreibt, wie mit der Restaurierung der „Kupplerin“ der Entstehungsprozess dieses Bildes in Teilen offengelegt wurde. Es zeigt sich, dass Vermeer die Angebote und Möglichkeiten des Niederländischen Caravaggismus aufgriff und - soweit bekannt - ein einziges Mal in seiner Weise durchspielte. Das Gemälde verkörpert einen der wohl wichtigsten Entwicklungsschritte seiner künstlerischen Laufbahn und öffnete ihm zugleich das Tor für eine Malweise, die mit den Stilprinzipien der „Kupplerin“ nicht mehr viel gemein hat.