Ein Hesse setzt sich durch
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Als viertes von sieben Kindern wächst Waldemar Müller auf einer Geflügelfarm im hessischen Heinebach auf. Früh wird er in die Verantwortung genommen und mit landwirtschaftlichen Arbeiten vertraut gemacht. Da erscheint es folgerichtig, daß Müller auch bei der Hitlerjugend dem Landdienst zugeteilt wird und bald als Lagerleiter Verantwortung übernimmt. 1944 meldet sich der 17jährige zur Waffen-SS und tauscht die heimatlichen Wiesen gegen die Schlachtfelder an der Ostfront. Unter dramatischen Umständen gelingt es Müller im Frühjahr 1945, als einer der letzten deutschen Soldaten von der ostpreußischen Halbinsel Hela zu entkommen. Einsam schlägt er sich nach Westen durch. Zurück in der hessischen Heimat wird Müller Geflügelzüchter und macht eine Ausbildung zum Agraringenieur. 1952 wechselt er in die bäuerliche Verbandswelt. In den Kreisverbänden von Melsungen und Fritzlar findet er seine berufliche Lebensaufgabe. Doch Arbeit ist nur das halbe Leben: Müller gründet eine Familie. Spannend und selbstironisch erzählt Waldemar Müller sein Leben für die Landwirtschaft, das Leben eines Hessen, der sich nicht unterkriegen läßt. Dem Leser eröffnen sich aufschlußreiche Einblicke in eine vom Landleben geprägte Kindheit und Jugend während des Dritten Reiches. Doch auch Müllers Erinnerungen an die hessische Landwirtschaft der Nachkriegszeit fördern so manche interessanten Begebenheiten zutage.