Anatomie des Bewegungssystems
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Das Wort Anatomie leitet sich vom griechischen „anatemnein“ (auseinanderschneiden, zergliedern) ab. Anatomie hieße dann etwa Zergliederungskunst. Wie bei einem Schneider geht es aber nicht nur um das Auf- und Zerschneiden des Stoffes, sondern um das Zusammenfügen der Einzelteile zu einem passenden Kleidungsstück, zu einem funktionsfähigen Ganzen. Man muß sich allerdings hüten, das Ganze einfach als Summe der Teile verstehen zu wollen. Nichts entsteht zufällig, sondern alles aus Sinn und Notwendigkeit. „Hic locus est, ubi mors gaudet succurrere vitae“ (Hier ist der Ort, wo der Tod sich freut, dem Leben zu helfen) liest man über dem Eingangstor des weltberühmten Pariser Anatomischen Institutes. Anatomie dient also dem Leben, dem Kranken. Und so sind trotz der stürmischen Entwicklung, welche die Medizin in den letzten Jahrzehnten genommen hat, anatomische Kenntnisse unverändert die grundlegende Voraussetzung zum Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Eine gezielte Untersuchung, eine kausale Behandlung ist ohne exaktes anatomisches Wissen nicht möglich. Ob gerissen, versteift, entzündet oder gar gebrochen: Über 30% aller Patienten, die medizinische Hilfe suchen, haben Beschwerden am Bewegungssystem. Orthopäden, Traumatologen sowie Physio- und Ergotherapeuten sind hier gefordert und finden in dem vorliegenden Buch solide Fakten, aber auch Verständnis für Zusammenhänge. Die beiden Autoren präsentieren eine umfangreiche und präzise Darstellung der Anatomie des Bewegungssystems unter Einbezug der zugehörigen Leitungsbahnen. Die gelungene Kombination von aussagekräftiger Grafik, stilistisch gefälligem Textes sowie „kleiner Ausflüge“ zu Klinik, Entwicklungsgeschichte und Alltagsgeschehen lassen das Buch zu einem wertvollen Begleiter in Aus- und Weiterbildung werden.