Dinge, an sich
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Es gibt Angler, die ihr Garn auswerfen, um einen dicken Fisch zu fangen. Es gibt aber auch solche, die angeln um des Angelns an sich. Diese genießen den See, die Stille, das Alleinsein, die Natur usw., und wenn ein Fisch anbeißen sollte, gut, er wird auch in der Pfanne landen. Als Herausgeber einer Textsammlung, in der es ums Ding und – schlimmer noch – ums Ding an sich geht, schlägt man sich zu den Zweiteren, weil das Panorama des Themas mehr reizt als irgendein handfestes Resultat. Denn was ließe sich schon fangen, wenn man im Trüben fischt, da dieses Wasser wohl alles andere als geklärt ist? Ein kapitales Ding? Wer hat denn je ein Ding, geschweige das Ding gefangen? Anfangen ja, aber einfangen? Nicht einmal die abendländische Philosophie hat innerhalb von 2000 Jahren seiner habhaft werden können. Also hält man es als pragmatischer Eleve lieber mit Peter Abaelard, der ein echtes Wissen nur vom Einzelding für möglich hält und Allgemeinbegriffe wie das Ding an sich den imagines confusae, den verworrenen Vorstellungen, zuzählt. Hypostasierte Begriffe nennt sie Immanuel Kant und schiebt dem Ding an sich den Riegel der Erkenntnisfähigkeit vor. Die Beiträge: Sylvie Aigner: Das Ding der Kunst Patricia Brooks: Das Ding und der Schneemann René Clemencic: Dinge sammeln Franzobel: The Big Blowout Sonja Gasparin: das ding an sich Roland Girtler: Das Ding an sich im bunten Garten des Lebens Gerhard Jaschke: Ans Dinge-Ich Norbert C. Kaser: ding, fettkraut Michael Kos: Die Ding-Skulptur Lainer & Linhart: Kant verwursten Martina Mair: Das dingliche Kind Friederike Mayröcker: Teildinge Johannes Rauchenberger: Schaufensterstücke August Ruhs: Das psychoanalytische Ding Burghart Schmidt: Objektive Phantasie und Lebensdistanz Egon Straszer: Vor allen Dingen Wolfgang Walkensteiner: Loch im Leib